„BSV meets…Guido Déus and Christos Katzidis“

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Der Vorstand mit Christos Katzidis und Guido Déus (CDU) (Foto: BSV Bonn)

Noch am selben Tag wie die FDP nahm auch die CDU unser Angebot für einen Austausch mit der Bezirks-SV wahr und wir konnten mit den beiden Direktkandidaten Guido Déus (für den Bonner Norden) und Dr. Christos Katzidis (für Bad Godesberg und den Hardtberg) sprechen. Anders als Joachim Stamp haben die beiden ihr politisches Engagement nicht in der Bezirks-SV begonnen. Herr Déus begann als Messdiener in seiner Gemeinde und war dort Messdienersprecher und engagierte sich unterschiedlich, bis er schließlich in die CDU eintrat. Dort ist er seit 20 Jahren Stadtverordneter und seit drei Jahren Bezirksbürgermeister in Beuel. Seine Schwerpunkte liegen politisch vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Verkehr.

Herr Katzidis arbeitet bis heute für die Polizei, fing dort im Streifendienst an, dozierte eine Zeit lang an der Polizeihochschule und ist heute Personalrat der Polizei Bonn. Er stieg erst sehr spät in die Politik ein, als er feststellte, dass man, um Dinge zu verändern, nicht darum herum kommt, sich in einer Partei zu engagieren. Nach einer kurzen Phase in der FDP trat er schließlich in die CDU ein und ist dort seit 2014 Stadtverordneter im Rat der Stadt Bonn. Seine Schwerpunkte liegen vor allem — aufgrund des beruflichen Hintergrunds — im Bereich Innere Sicherheit.

Bei der Inneren Sicherheit sahen beide Kandidaten den größten Handlungsbedarf. Nordrhein-Westfalen sei Einbruchs- und Salafismushochburg und die Polizei werde in den falschen Tätigkeitsfeldern, etwa bei „Blitzermarathons“, eingesetzt, so Katzidis. Das müsste dringend geändert werden.

Auch bei der Integration bestehe durchaus noch Handlungsbedarf. Wichtig dabei sei zu beachten, dass stets beide Seiten dazu beitragen müssen: es müsse einerseits Integrationsangebote gemacht werden, andererseits müssten diese Angebote auch wahrgenommen werden, so Déus. In diesem Kontext könne man auch populistischen Parteien wie der „Alternative für Deutschland (AfD)“ begegnen, indem man den Ängsten der Menschen begegnen und sie bei Entscheidungen berücksichtigen müsse, anstatt davor die Augen zu verschließen. Auch in Bonn, so Déus, bestehe dabei noch Bedarf. Man müsse die Gründe dafür finden, dass sich gegen viele Entscheidungen wie die Schließung des Kurfürstenbades oder den Umzug der Realschule Beuel Widerstand unter den Bürgerinnen und Bürgern formieren würde. Dies sei eine Aufgabe der Politik über alle Parteigrenzen hinweg.

Bei der Frage nach G8/G9 vertraten die Kandidaten eine ähnliche Position wie der Kandidat der FDP, Joachim Stamp, indem beide die Wahl zwischen G8 und G9 den Schulen überlassen wollen. Es soll jedoch nicht innerhalb einer Schule die Wahl zwischen G8 und G9 für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler geben.

Die Inklusion sei ebenfalls ein Themenfeld, bei dem in NRW großer Handlungsbedarf besteht. Das gesamte Projekt sei massiv unterfinanziert und es gebe immer noch große Probleme bei der Umsetzung, weil die meisten Lehrkräfte mit Klassen von bis zu 30 Schülerinnen und Schülern, unter denen dann vier bis fünf einen besonderen Förderbedarf haben, einfach überfordert seien. Aus diesem Grund sagten beide Kandidaten, dass man die Förderschulen weiterhin erhalten und den Eltern die Wahl lassen müsse, ob sie ihr Kind an einer Förder- oder einer Regelschule anmelden.

Insgesamt haben wir uns in dem Gespräch mit den Kandidaten der CDU über viele verschiedene Themen ausgetauscht und viel über die Positionen der CDU in NRW gelernt. Auch Herr Déus und Herr Katzidis appellierten an die Jugend von heute, sich politisch zu engagieren – ganz gleich, ob in der CDU oder einer anderen demokratischen Partei. Gleichzeitig riefen sie auch dazu auf, bei der Wahl nicht aus Protest einer populistischen Partei seine Stimme zu geben. (ls)

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